Betriebe aus ganz Vorarlberg konnten sich im Vorfeld mit ihrem Beispiel für gelungene Inklusion für den Preis bewerben. Insgesamt reichten 38 Betriebe aus ganz unterschiedlichen Branchen und Bereichen ein, vom Familienbetrieb bis hin zum großen Industrieunternehmen. Davon wurden fünf Beispiele anonym von der fünfköpfigen Jury ausgewählt und an dem Abend feierlich ausgezeichnet. Die Jury bestand aus Dr. Gabriele Nussbaumer - ehemalige Präsidentin des Vorarlberger Landtags, Karin Stöckler - Landespräsidentin ÖZIV Vorarlberg, Dr. Hansjörg Hofer - Behindertenanwalt, Kurt Öhe - Geschäftsführer Büro für Integrationsprojekte und Dr. Martin Staudinger - Leiter des Sozialministeriumservice Vorarlberg.
Mehr als 110 Gäste kamen am Montagabend ins ORF-Landesfunkhaus nach Dornbirn. Zu Beginn wurden die zahlreichen Gäste von ORF-Landesdirektor Markus Klement begrüßt und zur Veranstaltung herzlich willkommen geheißen. Veranstalter Dr. Martin Staudinger betonte im Interview mit Moderatorin Nicole Benvenuti, was für ein besonderes Anliegen es ihm ist, Beispiele gelungener Inklusion vor den Vorhang zu holen. Dies macht Betroffenen Mut und soll andere Unternehmen motivieren, diesen Vorbildern zu folgen. Um die Arbeit der Sozialen Dienstleister auch für die Allgemeinheit anschaulicher zu machen, wurden zwei Mitarbeiter*innen von dafür interviewt. Theresia Handler berichtete aus ihrer jahrelangen Erfahrung als Arbeitsassistentin und Hartmut Hofer erläuterte den Gästen, welche Tätigkeiten unter seinen Beruf als Jobcoach fallen. Nach diesem kurzen Einblick wurden die fünf ausgewählten Erfolgsteams ausgezeichnet.
ERFOLGSTEAM 1: Raiffeisenbank Lech im Gemeinschaftsprojekt mit der Gemeinde Lech und der Pfarrkirche Lech. Diese drei Institutionen haben sich zusammengeschlossen und sind im ständigen Austausch, um gemeinsam einem körperlich stark beeinträchtigten jungen Mann die Chance zu geben, möglichst selbstständig sinnvollen Tätigkeiten nachzugehen.
ERFOLGSTEAM 2: Sozialzentrum Egg gGmbH. Sie beschäftigen auf ihre 40 Mitarbeiter*innen drei Mitarbeiterinnen mit Beeinträchtigung, eine Mitarbeiterin davon bereits seit fast 40 Jahren. Durch ihr sehr großes Engagement ihren Mitarbeiterinnen gegenüber, ermöglichen sie es ihnen ein weitestgehend eigenverantwortliches Leben zu führen.
ERFOLGSTEAM 3: TYPICO GmbH. Durch den Wunsch des Abteilungsleiters, eine Person mit einer Beeinträchtigung ins Team aufzunehmen, konnte ein Arbeitsplatz neu geschaffen werden, bei welchem das Aufgabengebiet kontinuierlich erweitert wurde - vom Schrauben zählen bis hin zur Bedienung einfacher Maschinen.
ERFOLGSTEAM 4: VERSLUIS-Gastronomie GmbH. Alle sechs McDonald’s Filialen in Vorarlberg beschäftigen Menschen mit Beeinträchtigung. Durch die sehr offene Einstellung des gesamten Unternehmens finden hier viele Beeinträchtigte eine Tätigkeit, die passend auf sie und ihre Bedürfnisse abgestimmt werden kann. Die drei Betriebe „Dornbirn“, „Rankweil“ und „Lustenau“ wurden ausgezeichnet.
ERFOLGSTEAM 5: Riedmannhof Lustenau. Der landwirtschaftliche Familienbetrieb hatte eigentlich überhaupt keine Ressourcen, um eine zusätzliche Kraft einzustellen. Doch durch Hartnäckigkeit und viel Engagement konnte auch einem jungen Mann einer seiner größten Träume erfüllt werden, mit Tieren auf einem Hof zu arbeiten, und ist Teil der Familie geworden.
Der Hintergrund des Abends war, die gesamten Erfolgsteams auszuzeichnen. Einerseits die Betriebe mit ihren beeinträchtigten Mitarbeiter*innen, aber auch die zuständigen Betreuer*innen der sozialen Dienstleister. So wurden auch Mitarbeiter*innen vom ifs spagat und auch von dafür mit auf die Bühne geholt. Dort bekamen die ausgewählten Teams den „Inklusionspreis Fokus Wirtschaft 2019“ überreicht, ein Würfel aus heimischem Holz, der von der Dornbirner Jugendwerkstätte gefertigt wurde. Zum Ende der Verleihung wurde in das Foyer des ORF-Landesfunkhauses geladen, um den Abend gemeinsam am Buffet ausklingen zu lassen, welches ebenfalls von der Dornbirner Jugendwerkstätte zubereitet wurde.